Weltbankpräsident Jim Yong Kim forderte am Sonntag bei der Vorstellung eines in Deutschland erstellten Klimaberichts für die Weltbank, „aggressive“ Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. „Die Zeit ist sehr, sehr knapp“

Zugegeben, die Aussichten des globalen Klimas sind seit geraumer Zeit nicht gerade rosig. Trotzdem überraschte Jim Yong Kim am Sonntag mit diesem klaren Weckruf zum Thema Klimawandel. Die Wissenschaft ist sich in dieser Frage einig, eine Erwärmung des globalen Klimas um mehr als 2 Grad hätte kaum kalkulierbare Auswirkungen für die Menschheit. Fluten, Hitzewellen und Hunger wären aber auf jeden Fall die Folge. Über 100 Millionen Menschen in Küstenregion wären vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Aber was heißt hier wären – für die Bewohner der Malediven ist dies unter anderem bereits jetzt Realität! Die Regierung in Malé sieht sich deshalb bereits seit geraumer Zeit nach einer neuen Heimat für die rund 330.000 Einwohner um.

Klimawandel – alles Fake

Parallel zu den immer schärfer werdenden Warnungen von NGO’s und Umweltorganisationen, gewinnt auch die Anzahl der Klimawandelleugner an Masse. Vehement sind sie der Meinung, der Klimawandel wäre eine Inszenierung der Wissenschaft und Regierungen, um mehr Forschungsgelder zu kassieren oder sich andere Projekte finanzieren zu lassen. Auch gibt es diverse Dokumentationen, die eben diese These weiter verbreiten. Der Klimawandel also nur ein großer warmer Schwindel? Das Abschmelzen der Gletscher – Pole und die Ausbreitung der Dürrezonen nur eine optische Täuschung?

Wer ist Schuld?

Es ist Richtig, Klimaveränderungen – sowohl Kältephasen als auch Wärmephasen – sind fixer Bestandteil der Klimageschichte unserer Erde. Doch gerade in letzter Zeit häufen sich nicht kleinredenbare Anzeichen, dass das Klima oder richtiger die Umwelt – in den letzten Jahrzehnten – massiven Schaden genommen hat. Doch wer ist nun Schuld? Die Sonne, die Erde selbst, ist es der Lauf der Zeit also praktisch der „normale“ Ablauf oder sind es am Ende doch wir, welche die Welt belasten? Fakt ist, dass der Mensch in den Jahrtausenden seines Seins bereits gewaltigen Einfluss auf die Natur und ganze Landstriche genommen hat. Wälder werden abgerodet oder teils abgebrannt um Ackerland zu gewinnen. Vieh wird in Massenbeständen zu 100.000 Tieren gezüchtet und industriell weiterverarbeitet. Ackerbau wird unter Einsatz von genmanipuliertem Saatgut und Monokulturen betrieben – natürlich auch unter massivem Einsatz von Pestiziden (von lat. pestis = Geißel, Seuche und lat. caedere = töten). Durch unsere massive Verschmutzung der Weltmeere und drastische Überfischung sind bereits 90% der Raub- und Speisefische aus den Weltmeeren verschwunden.

Ein „Mitverschulden“ der Menschen auszuschließen, wäre somit höchst anmaßend und schlichtweg Falsch. „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“, so lautet ein bekanntes Sprichwort, was für uns bedeutet, dass wir uns nicht von der Verantwortung drücken können.

Kleinvieh macht auch Mist

So frustriedend unser Wirtschaftsdogma auch sein mag: Zwingende jährliche Gewinn- und Absatzsteigerung, welche auf der Idee eines unendlichen Rohstoffbestandes aufbauen (Leider der größte Fehler der modernen Wirtschaft). Es besteht Hoffnung. Die einfachsten Mittel sind die effizientesten und so hat jeder Konsument die Macht selbst zu entscheiden, wohin sein Geld fließen soll. Angebot – Nachfrage, das Urprinzip der Wirtschaft bietet den entscheidenden Vorteil unserer Zeit. Wieso sollten wir ganzjährig Kokusnüsse, Kiwi etc kaufen, wenn diese doch per Schiff/Flugzeug/LKW um die ganze Welt geschippert werden? Wieso Salate kaufen die mehrere tausend Kilometer im Süden in Gewächshäuser wachsen, wenn doch der Bauer aus der Region ebenfalls die gleiche Ware anbietet? Weniger ist mehr, nicht alles muss 5 Fach in Plastik verpackt sein!

Das Kaufverhalten der Menschen entscheidet, was die Konzerne produzieren und vor allem WIE sie es produzieren. Nicht umsonst erleben wir zurzeit einen gewaltigen BIO Boom. Aber auch Qualität hat Ihren Preis, zu billige Produkte können nur zu solch einem billigen Preis angeboten werden, wenn Mitarbeiter für Niedriglöhne schuften, gewaltige Stückzahlen abgesetzt werden oder an der Qualität gespaart wird. Sie sehen also, das Umdenken eines jeden ist für die Masse von entscheidender Bedeutung. Für den einzelnen ist dies jedoch mit wenig Aufwand machbar. Think before you buy!