In drei Tagen, am 15.02.2013 steht der Erde eine beinahe Kollision mit dem Asteroid „2012 DA14“ bevor. Mit rund 28.000 Kilometern Entfernung, verfehlt der Asteroid die Erde nur um Haaresbreite. Zum Vergleich: Satelliten in einer geostationären Umlaufbahn, umkreisen die Erde in einem Abstand von 35.786 Kilometer! Experten geben Entwarnung, mit einem Einschlag ist nicht zu rechnen.

„2012 DA14 wird auf keinen Fall auf der Erde aufschlagen“, sagt Christian Gritzner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Eine beruhigende Nachricht: zwar hätte der Brocken mit rund 50 Meter Durchmesser nicht den Untergang der Welt bedeutet, jedoch hätte ein Einschlag zumindest regional verherende Zerstörungen zur Folge gehabt. So könnte ein Asteroid dieser Größe problemlos eine ganze Großstadt dem Erdboden gleichmachen.

 

Sie wollten schon immer mal einen Asteroiden live sehen?

Für Naturinteressierte und Amateurastronomen könnte der Vorbeiflug des Asteroiden ein außergewöhnliches Ereignis werden. „2012 DA14“ wird der Erde am Freitag 15.02.2013 zwischen 20 und 21 Uhr am nächsten sein, zu diesem Zeitpunkt sollten Sie Ihr Fernglas griffbereit haben. „Bei wolkenlosem Himmel kann er problemlos in einem Fernglas als punktförmiges, bewegliches Objekt gesehen werden“, sagt die Astrophysikerin Carolin Liefke vom Heidelberger Haus der Astronomie.

 

Mehr als 1370 Kleinplaneten stellen eine potenzielle Bedrohung dar

Mit der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren, entstanden Unmengen an Asteroiden (auch Planetoiden oder Kleinplaneten genannt) praktisch als Abfallprodukt oder Überbleibsel der Planetenbildung. Dass Einschläge solcher Brocken mitunter verherende Auswirkungen für die Erde haben, und keinesfalls Einzelereignisse sind, beweist die Geschichte unseres Planeten:

Die Dinosaurier mussten vor 65 Millionen Jahren schmerzliche Bekanntschaft mit den Himmelsgiganten machen. Damals schlug ein Asteroid mit einem Durchmesser von etwa zehn Kilometern auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ein. Er löste einen Klimawandel aus, der zum Aussterben der Dinosaurier führte.

Vor 15 Millionen Jahren donnerte ein Asteroid von etwa einem Kilometer Durchmesser auf die Schwäbische Alb herab und hinterließ einen Krater, der heute als Nördlinger Ries bekannt ist.

Am 30. Juni 1908 traf ein Gesteinsbrocken ähnlicher Größe wie „2012 DA14“ auf die Erde. In Sibirien knickten damals auf rund 2000 Quadratkilometern alle Bäume um – beim Tunguska-Einschlag kam es zu einer Explosion mit der 1150-fachen Sprengkraft der Hiroshima-Atombombe.

Seit Jahren nehmen Astronomen nun die Umgebung der Erde genau unter die Lupe, um Asteroiden im Anflug möglichst frühzeitig zu entdecken. Aktuell verzeichnet die US-Weltraumbehörde NASA mehr als 1370 Kleinplaneten, die als „potenziell gefährlich“ eingestuft werden, davon 155 mit mindestens einem Kilometer Durchmesser.

Video-Simulation: Umlaufbahn des Asteroiden und der Erde

Links:
Liste aller verzeichneten Einschläge auf der Erde
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