Sehr interessante Dokumentation von arte über einen Multinationalen Biotechnologiekonzern! Monsanto erwirtschaftet viel Geld. Viel Geld aus Geschäften mit Agent Orange, PCB oder Gen-Pflanzen. Erfolgreich ist der Gigant auf dem Agro-Sektor deshalb, weil er beste Beziehungen zu Regierungsbehörden hat, Druck ausübt oder Gutachten manipuliert, um seine Produkte auf den Markt zu bringen. Monsantos Skandalgeschichte ist lang:
So zeigt Robins Film, dass Monsanto seit Jahrzehnten über die hochtoxische Wirkung von PCB, eines der schlimmsten Umweltgifte, Bescheid wusste. Die Verkäufer aber erhielten die Weisung, darüber zu schweigen. In Verruf geriet die Firma auch wegen des Verkaufs des Wachstumshormons rBGH. In Europa und Kanada sind sie verboten: Risiken für Verbraucher, die Milch von entsprechend behandelten Kühen trinken, konnten nicht ausgeschlossen werden. In den USA versuchte Monsanto Molkereien gerichtlich zu zwingen, nicht mehr mit dem Aufdruck rBGH-frei zu werben. Tatsächlich stammen 90 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen von Monsanto. Über Patente sichert sich der Konzern weitreichende Zugriffsrechte auf die Produktion unserer Lebensmittel: Die Ernte gehört nicht dem Landwirt allein. Über exklusive Nutzungsrechte kann der Konzern bestimmen, wer was zu welchen Preisen kaufen darf. Denn selbst die verarbeitete Ernte, also das Endprodukt ist im Patentanspruch enthalten. Das global agierende Unternehmen verfolgt ein atemberaubendes Ziel: Es will die globale Landwirtschaft vollständig unter seine Kontrolle bringen, sagt Ulrike Brendel, Gentechnikexpertin von Greenpeace. Dabei greifen Monsantos Strategien wie Zahnräder ineinander: Einflussnahme auf Politik und Wissenschaft, Aufkauf konkurrierender Unternehmen, aggressiver Erwerb von Patenten, Kontrolle von Landwirten und Inkaufnahme der Kontamination unserer Nahrungsmittel mit Gen-Pflanzen.
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Schon der Titel vertieft weiter das grobe Unwissen der Menschen über Gentechnik. Kürzlich las ich „Ein großteil der deutschen glaubt nicht, dass eine gewöhnliche Tomate Gene enthält“.
Ich finde diese Wortwahl und die unnötige Panikmache vor jeglicher Genveränderung ist einfach schlechter Journalismus. Monsanto ist ein furchtbarer Konzern, aber nicht die eingesetzte Gentechnik ist das Problem, sondern das Patentieren von Leben. Menschen setzen Gentechnik schon seit tausenden von Jahren ein, um unsere Nahrungsmittel ergiebiger zu machen oder Pflanzen an unwirtliche Gegenden anzupassen. Ein Beispiel hierfür sind unsere modernen Getreidearten. Um größere Körner/Samen zu generieren wurden Urgetreidearten mit dem Mitosehemmer Colchizin (Gift der Herbstzeitlose) behandelt. Dies führt zu einer Verdoppelung der Erbsubstanz (also der Gene) und somit zu einer größeren Korngröße.
Nicht die Gentechnik ist das Problem, sondern Monsantos Macht und das rücksichtslose Vorgehen dieses Konzerns.
Gentechnik selbst liefert hingegen Werkzeuge, um viele Probleme der Welternährung zu lösen. Anpassen von Pflanzen an schlechte Böden, und extreme Klimabedingungen sowie das Einbringen von zusätzlichen Nährstoffen sind hier das Stichwort. Was Monsanto macht ist vorallem Pflanzen gegen die eigene Giftkeule immun machen oder nicht funktionierende Schädlingsresistenzen verticken (die Natur passt sich viel zu schnell an diese an). Das alles noch in Kombination mit Hybridpflanzen, aus denen man nicht selbst Saatgut gewinnen kann und fertig ist die abhängigkeit der Bauern.