76 Tage ihres Lebens kramen Frauen in ihrer Tasche herum, so das Ergebnis einer Umfrage. Ohne Tasche geht gar nichts, ohne ihre Tasche geht keine Frau aus dem Haus. Das haben auch die Designer erkannt und für jeden Bedarf das passende Stück kreiert. Die Vielzahl der Modelle spiegelt die Vielfalt der weiblichen Rollen wider: Frauen sind Mütter, Berufstätige, Hundebesitzerinnen, Einkäuferinnen, Autofahrerinnen, Kurzurlauberinnen. Jede hat ihren Lieblingsbag – manche mögen die kleine Clutch, die man unter den Arm klemmt, andere gehen nie ohne ihren Riesenshopper aus dem Haus, der mindestens 2,5 Kilogramm wiegt. Den Psychologie-Professor Alfred Gebert fasziniert das Phänomen „Handtasche“ so sehr, dass er seit 20 Jahren über den treuen Begleiter der Frau forscht. Dabei hat er eine Charakterstudie angefertigt und den Damen in Seele und Tasche geschaut. Seiner Meinung nach sind Trägerinnen von riesigen Taschen spontan, lebenslustig, kreativ und etwas chaotisch.

Frauen, die eher kleine Taschen bevorzugen, „leben in ihrer eigenen Traumwelt, tragen Sehnsüchte und Wünsche in ihrer Mini-Clutch mit sich herum. Sie sind meist zurückhaltend, warten ab, was passiert, übernehmen selten das Kommando, bleiben passiv“, so Gebert. Liebt die Frau den Beutel, ist sie eher der unabhängige Typ und legt sich nicht gerne fest. Diese Frauen sind praktisch, packen mit an und mögen lässige Kleidung. So eine Tasche wäre nichts für die Perfektionistin – sie bevorzugt mittelgroße Ledertaschen in schlichtem Design mit möglichst vielen Innentaschen. Denn: Sie hasst Unordnung und will Klarheit in ihrer Tasche. Fehlt noch die Rucksackträgerin: „Sie ist gerne unter Menschen und immer für alle da, für die Familie, Freunde und Kollegen“, so Gebert. Eins sollte man aber bei all den Studien nicht vergessen: Die meisten Frauen haben mehr als eine Tasche! So können sie immer mal wieder in unterschiedliche Rollen schlüpfen.