Mit „My Müsli“ kam der Stein ins Rollen, mittlerweile bieten immer mehr Firmen ihren Kunden an, sich im Internet Nahrungsmittel selber zusammenzustellen: von Nudeln über Tee bis zu Schokolade. „Customized Food“ heißt der neue Einkaufstrend – die Idee dahinter ist ganz einfach: Der Kunde wählt im Internet einzelne Zutaten aus, die er dann jeweils individuell mixt.
Bei den Nudeln (www.pastarie.com) geht das beispielsweise so: Zuerst wählt man die Form der Teigware – von Herzen über Spaghetti bis zu kleinen Mini-Rädern. Dann die individuelle Zutat: Kräuter, Gemüse oder Obst wie Kirschen, Orangen für süße Pasta. Und zum Schluss die Verpackung, die auch personalisiert werden kann (mit Gruß und Bild) – fertig ist die ganz persönliche Pasta. Bei Marmelade funktioniert das ähnlich. Unter www.memarmelade.de gibt es Marmelade in allen möglichen und unmöglichen Variationen. Die Zutatenliste ist lang und reicht von A wie Ananas über B wie Blütenmix oder Blaumohn bis zu W wie Whiskey.
Der Kunde kann aus jeweils 14 verschiedenen Früchten und mehr als 30 Veredelungen wie Nüssen, Gewürzen oder „mit Schuss“ seinen eigenen Fruchtaufstrich basteln. Zukunftsforscher bescheinigen dem Customized Food eine große Entwicklungschance. Die Trends Gesundheit, Globalisierung, Neo-Ökologie oder Individualisierung würden unsere Essgewohnheiten massiv beeinflussen, heißt es in einer Studie des deutschen Zukunftsinstituts. Die Kunden des maßangefertigten Essens sind teilweise typische Biokunden, die auf Zusatzstoffe verzichten wollen, Allergiker, Ernährungsbewusste oder einfach aufgeschlossene Internet-User, die Spaß daran haben, mal was Neues auszuprobieren. Zudem sind die selbst gemischten Lebensmittel originell und wunderbar zum Verschenken – allerdings hat die Individualität auch ihren Preis: Die meisten Angebote sind deutlich teurer als vergleichbare Produkte aus dem Supermarkt.