Der Bau des 4.600 Jahre alten Weltwunders wäre immer noch eine gewaltige Aufgabe – Immerhin wäre sie in einem Viertel der ursprünglichen Zeit zu bewältigen. Bis vor wenigen Jahren basierte die gängige Theorie über die Errichtung der Cheops-Pyramide vor rund 4.600 Jahren auf einer äußeren Rampe, auf der das Baumaterial – 2,3 Millionen Kalksteinquader mit einem Durchschnittsgewicht von 2,5 Tonnen – im Laufe von 20 Jahren empor geschafft wurde. Eine neuere Theorie geht ebenfalls von einer spiralförmigen Rampe aus, allerdings soll diese nach der Idee des französischen Architekten Jean-Pierre Houdin im Inneren der Pyramide gelegen haben. Mit einer solchen Konstruktionsmethode würde sich das gewaltige Bauwerk auch heute noch errichten lassen – aber zu welchem Preis?

Im US-Wissenschaftsmagazin LiveScience erklärt Houdin sein Bauprinzip im Detail und unternimmt auf dieser Grundlage einen Versuch, die ursprünglich fast 150 Meter hohe und 220 Meter breite Cheops-Pyramide virtuell und mit modernen Mitteln neu zu errichten. Das Ergebnis: Mit Hilfe von Kränen, Helikoptern, Arbeitsmaschinen, motorisierten Transportvehikeln und 1.500 bis 2.000 Arbeitern könnte das Werk in fünf Jahren um 3,8 Milliarden Euro (5 Milliarden US-Dollar) vollbracht werden. Eine reine Gedankenspielerei ist diese Berechnung freilich nicht: Das sogenannte Earth Pyramid Project sammelt derzeit Mittel und Unterstützung, um in Großbritannien eine verkleinerte Version der Cheops-Pyramide auf Basis von Jean-Pierre Houdins Theorien zu realisieren. In ihrem Inneren wollen die Initiatoren des Projektes eine Zeitkapsel versenken, die erst wieder in 1.000 Jahren zum Vorschein kommen soll