Geysire, die kochendes Wasser hochschleudern, und Vulkane, die glühende Lava speien – solche Naturphänomene machten den Menschen zu allen Zeiten klar: Es ist heiß dort unten. Wieso aber kühlt die Erde nicht ab? „Der Erdkern kühlt sich durchaus ab, allerdings sehr langsam“, erklärt Geophysiker Stephan Stellmach. „Er ist nämlich gut isoliert. Ihn hält eine Schicht heiß, die wie ein gut verschlossener Deckel auf einem Topf sitzt.“ Was allerdings unter diesem Deckel vor sich geht – unter einem 3000-Grad-Mix aus geschmolzenem Nickel und Eisen –, erscheint paradox. „Ab 5100 Kilometern Tiefe ist der innerste Teil des Erdkerns wiederum fest, obwohl er mit 4000 bis 6000 Grad Celsius ähnlich heiß ist wie die Oberfläche der Sonne“, erklärt der Forscher vom Institut für Geophysik der Universität Münster.
Dieses Rätsel soll jetzt das Satellitentrio „Swarm“ aufklären helfen. Das Hightech-Gespann wirft seit November 2012 einen einzigartigen Blick in das Innere der Erde. Der Trick: Die Satelliten analysieren die Magnetfelder der Erde, die von der Schutzschicht des Erdkerns erzeugt werden. Diese Sphäre ist elektrisch leitfähig und funktioniert gemeinsam mit der sich drehenden Erde wie ein Dynamo, der das Magnetfeld erzeugt. Wenn man mit Spezial-Satelliten den Aufbau der Magnetlinien studiert, kann man also gleichzeitig auch etwas über deren Verursacher erfahren, den Magneten im Erdkern.
Quelle:
PM