Strahlung der Fukushima-Katastrophe in Japan ist nun aktiv im Ökosystem entlang der nordamerikanischen Westküste nachweisbar. “The Vancouver Sun” berichtete bereits vor einem Jahr, dass getestete Algen aus den Gewässern vor der Küste von British Columbia das 4-fache des Grenzwertes überschritten haben. Getestet wurden laut Beteiligten auch weitere Tier- und Pflanzenarten, die Resultate wurden allerdings nicht veröffentlicht.

Die Regierungen der Vereinigten Staaten und Kanada haben offiziell kein Interesse daran, die Küsten und vor allem die Tier- und Pflanzenwelt auf Radioaktivität zu testen. Darüber hinaus sprach sich US-Außenministerin Hillary Clinton, weiterhin für den Kauf von Meeresfrüchten und Fisch aus Japan aus – trotz der Tatsache, dass das Essen nicht auf radioaktive Kontamination getestet wird. Diese Entscheidung wird umso dramatischer angesichts der Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung im November letzten Jahres. Sie zeigte, dass 65 Prozent der Fischfänge aus Japan positiv auf Cäsium (ein radioaktives Material) getestet wurden. Statt sich zu weigern vergifteten Fisch zu importieren oder gar genauer zu untersuchen, wurden sowohl in den USA als auch in Kanada das “akzeptable Niveau an Strahlung” in Lebensmittel angehoben.

Nachdem sich die nordamerikanischen Regierungen weigerten jegliche Art von Tests zu finanzieren, gelang es Meeresforscher Ken Buesseler – leitender Wissenschaftler am Non-Profit-Woods Hole Oceanographic Institution in Woods Hole Massachusetts – zusammen mit Nicholas Fisher – einem Meereswissenschaftler und Professor an der State University of New York – und weiteren Wissenschaftlern, private Mittel für eine Pazifik-Forschungsreise zu sichern.

 

Das Ergebnis – Radioaktivität im Ökosystem

Weniger als zwei Wochen nach dem Tsunami und der anschließenden Atomkatastrophe, berichtete der investigative Journalist Michael Kane:

“Im Zuge der anhaltenden nuklearen Tragödie in Japan, ist die Regierung der Vereinigten Staaten unverschämt schnell bemüht, die Menge an Radioaktivität welche von der Bevölkerung “sicher” absorbiert werden kann in die Höhe zu schrauben. Sie ergreift mehr Maßnahmen zum Schutz der Regierung und der Atomindustrie, als zum Schutz von menschlichem Leben!”

Die Strahlung hat definitiv die Küsten von Nordamerika erreicht. Getestete Wasserproben aus Bächen und Flüssen in direkter Küstennähe wiesen signifikante Konzentrationen von Radioaktivität auf. Fisch- und Algenproben überschritten stellenweise den Schwellenwert um mehr als das 181-fache! “Dies bedeutet, dass das weite Teile des Ökosystems des Pazifischen Ozeans nun mit Strahlung kontaminiert ist – und wir werden nicht gewarnt!”

Proben von Milch in den Vereinigten Staaten wiesen ebenfalls Spuren von Jod-131 auf. Jod-131 hat zwar eine kurze Halbwertszeit von nur etwa acht Tagen, trotzdem ist dieser Fund brisant. Der Grund wieso der Test an Milch so bedeutend ist liegt auf der Hand, Milch steht repräsentativ für die gesamte Nahrungsmittelversorgung. In einem Artikel der Natural News heißt es dazu: “Kühe fressen Gras und trinken Regenwasser und verbringen je nach Haltung praktisch den ganzen Tag unter freiem Himmel. In anderen Worten, wenn Kuhmilch positiv getestet wurde, ist dies ein Hinweis auf radioaktive Kontamination der gesamten Lebensmittelversorgung.”

Anstatt obligatorische Tests an den Lebensmitteln die an der Pazifikküste produziert und geerntet werden durchzuführen, wurde einfach die “akzeptable Menge” von radioaktiven Stoffen in Lebensmitteln erhöht. Doch wieso wird hier nicht härter durchgegriffen oder zumindest nachgeforscht? Die Lebensmittelindustrie und die Atomindustrie sind ein Multimilliarden Dollar Business. Eine Panikmache wäre augenscheinlich schlecht für das Geschäft, also ist man um stillschweigen bemüht. Das Problem einer verstrahlten Natur ist auch für eine Regierung ein Genickbruch-Thema, denn wer das Thema öffentlich an den Pranger nagelt, muss auch für dessen Lösung gerade stehen. Sollte die Lösung allerdings scheitern oder Unsummen verschlingen, droht ein gewaltiger Imageverlust, sowie der Eindruck der Machtlosigkeit. Zwei Dinge, die sich eine wirtschaftlich angeschlagene USA und keine der beiden Parteien leisten könnte.

 

Wie können wir uns schützen?

Zunächst gilt es ein Bewusstsein für die ganze Thematik zu entwickeln. Inseldenken ist hier leider nicht von Vorteil. Denn auch in Europa sind die Auswirkungen zu spüren und auch wir importieren fleißig Fisch aus pazifischen Gewässern und auch von Japan selbst.

1) Meeresfrüchte: Frage nach der Herkunft der Meeresfrüchte. Fische und Krebstiere aus dem Pazifischen Ozean, speziell Japan sollten gemieden werden.

2) Wasser: Regenwasser sowie Schnee können ebenfalls verstrahlt sein. Im Falle der Pazifikküste der USA und Kanada kann dies sogar mittels Messungen bestätigt werden. In küstennahen Regionen sollte somit kein ungefiltertes Wasser (Fluss, Bach) getrunken werden.

3) Milchprodukte: Milch und Milchprodukte aus den westlichen Staaten weisen derzeit ein erhöhtes Niveau an Strahlung auf.

4) Vorsicht auch mit Gemüse und Fleisch aus direkter Küstennähe.

Die oben genannten Punkte betreffen maßgeblich bis ausschließlich Küstengebiete am pazifischen Ozean. Speziell Meeresfrüchte und Fisch stehen allerdings überall unter Generalverdacht. Die heimische Forelle ist davon sicherlich nicht betroffen, anders sieht es jedoch bei Thunfisch aus.

 

Quellen:

http://www.abc.net.au/am/content/2011/s3225020.htm
http://www.naturalnews.com/036022_Fukushima_radiation_food_supply.html
http://www.reuters.com/article/2012/05/28/us-japan-nuclear-tuna-idUSBRE84R0MF20120528
http://www.forbes.com/sites/jeffmcmahon/2011/03/28/epa-expect-more-radiation-in-rainwater/
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-08/fukushima-caesium-belastung-fisch
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/caesium-aus-fukushima-in-thunfisch-vor-us-kueste-entdeckt-a-835701.html