Hang Serei Oudom, ein Reporter der kambodschanischen Vorakchun Khmer Daily, wurde am Dienstag tot im Kofferraum seines Wagens entdeckt, teilte die örtliche Polizei mit. Das Fahrzeug wurde in einer Cashew-Plantage im Norden der Provinz Ratanakiri aufgefunden, sagte der leitender Polizeibeamte Lied Bunthanorm.

Diagnose: kaltblütiger Mord

„Es war definitiv kein Raubüberfall, es war kaltblütiger Mord“, sagte Bunthanorm und fügte hinzu, dass das Opfer mehrere schwere Schlagspuren am Kopf aufwies, die vermutlich von einer Axt stammen. Der 44-jährige Journalist galt seit Sonntagabend als vermisst.

„Er berichtete über illegale Waldrodungen und Kahlschläge im Zusammenhang mit Geschäftsleuten und hochkarätigen Beamten in der Region“, sagte Vorakchun Khmer Daily Chefredakteur Rin Ratanak. „Die meisten seiner Berichte waren über den illegalen Raubbau von Luxus-Holz“, fügte er hinzu.

Illegaler Raubbau als folge von staatlicher Geldnot?

1990 waren noch 73 Prozent der Fläche Kambodschas mit Urwäldern bedeckt. Durch illegale Abholzung ist laut Angaben der Vereinten Nationen, ein Rückgang auf 57 Prozent zu verzeichenen. Dies betrifft auch Naturschutzgebiete. Die verarmte Nation entwickelt sich nur schleppend. In ihrer Not verkaufte das Land hundertausende Hektar Waldfläche an Großfirmen, die nach der Abholzung der Fläche, rießige Gummi- und Zuckerrohrplantagen anlegten. Ein weiteres großes Problem ist der Bau von Staudämmen.

Umweltverbände und Aktivisten kritisieren vor allem die Haltung der Regierung, welche mit Wachhunden und bewaffneten Regierungstruppen, eben jene Unternehmen schützt, die massiven illegalen Holzschlag betreiben.

Ende April wurde der prominente Umweltschützer Chhut Vuthy durch einen Militärpolizisten erschossen, nachdem er sich weigerte, seine Kameraaufnahmen und Bilder vom Raubbau im Südwesten der Provinz Koh Kong auszuhändigen. Nach der Empörung über Vuthy’s Tod ordnete Ministerpräsident Hun Sen an, neue Landzusprüche an die Unternehmen vorerst einzufrieren. Ein vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung, meinen Umweltgruppen. Sie weisen dennoch energisch darauf hin, dass dies noch keinen Schutz für Wald und Mensch bedeutet. Zu stark wirkt noch der Einfluss der durch militärische und paramilitärische Truppen geschützen Unternehmen.

 

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