Der im Oktober 2012 veröffentlichte Cybercrime-Report des österreichischen Bundeskriminalamtes zeigt klar auf: Die Delikte im Bereich Internetkriminalität stiegen allein im letzten Jahr um rund 15% auf mehr als 5.000, wobei die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Zugegeben, Österreich ist ja nicht gerade die Messlatte der globalen Internetkriminalität: global stieg die Zahl der Betrogenen von 430 Millionen auf 556 Millionen!
Wir versinken im Cybercrime – oder doch nicht?
Wenn man sich die Zahl der Betroffnen User ansieht, so bekommt man schnell den Eindruck, die Kriminalität im Netz explodiere geradezu. Es ist richtig, es sind mehr Menschen betroffen, allerdings gibt es auch positives zu berichten: die Schadenssumme verringerte sich von 114 Milliarden 2011 – auf 110 Milliarden US Dollar 2012 (reine Verluste ohne Folgekosten). Es wird noch immer betrogen, dass sich die Balken biegen, allerdings sind die Gewinne der Betrüger rückläufig! Dies resultiert zum einen aus der besseren Aufklärung der Internetuser, als auch aus der besseren Kontrolle durch Anti-Viren Software und Verbraucherschutz. Wieso die Zahlen trotzdem steigen ist ebenfalls recht einfach erklärt: Betrüger finden immer neue – zum Teil sehr raffinierte – Wege ihrem Beruf nachzugehen, zum anderen steigt die Zahl der neuen Internetbenutzer permanent an. Speziell Länder mit relativ kurzer „Internetgeschichte“ – also Länder in denen das Internet der breiten Öffentlichkeit erst seit kurzem zur Verfügung steht, müssen oftmals teures Lehrgeld bezahlen.
Die häufigsten Formen von Cybercrime
Bestellbetrügereien
Waren werden von einem Kunden mit dem Vorsatz bestellt, sie gar nicht erst zu bezahlen. Vielfach werden falsche Namen angegeben bzw. versandte Pakete mit falscher Unterschrift angenommen.
Fake – Webshop
Es werden vorgetäuschte („gefakte“) Webshops eröffnet, wobei Waren jeglicher Art angeboten werden. Die Käufer bestellen und zahlen, die Ware wird jedoch nie geliefert. Von den Tätern werden Serverstandorte in Ländern gewählt, die behördliche Ermittlungen nahezu unmöglich machen. Die Fake-Shops existieren meist nur wenige Wochen.
Phising
Hier wird versucht, den Empfängern mittels E-Mail Zugangsdaten und Passwörter zu entlocken – meist im Zusammenhang mit Online-Banking oder ähnlichem Zahlungssystemen – oft werden zur Täuschung der Opfer Internetseiten von Bankinstituten täuschend ähnlich nachgeahmt. Seit einiger Zeit sind allerdings auch spezielle Softwarelösungen aufgetaucht, die unter Verwendung von Trojaner-Programmen Daten der Opfer unbemerkt an die Täter übermitteln.
Telefonanlagen Hacking
Besonderns betroffen sind hier Klein- und Mittelbetriebe. Dabei werden Telefone gehackt, um Anrufe zu Mehrwertnummern oder ins Ausland zu tätigen, meist an Wochenenden oder Feiertagen, wenn die Firma unbesetzt ist. Dabei wird eine einfache Rufumleitung im System eingerichtet, die dann mißbräuchlich verwendet wird.
Klick-Tipp:
So schützen Sie sich im Internet
Quellen:
SYMANTEC Cybercrime report 2011
SYMANTEC Cybercrime report 2012