Die österreichische Möbelindustrie ist für die weitere Geschäftsentwicklung vorsichtig optimistisch. In den ersten drei Quartalen 2010 war die Produktion stabil bei 1,7 Mrd. Euro (+0,2 Prozent). Für das vierte Quartal rechnete die Branche laut einer Wifo-Befragung mit weiteren, allerdings niedrigeren, Produktionssteigerungen. Auch die deutsche Möbelindustrie ist zuversichtlich.
Weitgehend gestoppt werden konnte der Abwärtstrend bei den Exporten: Die Ausfuhren sanken in den ersten drei Quartalen 2010 um 1,1 Prozent auf 978 Mio. Euro, nach einem Minus von 16 Prozent im Jahr davor, teilte der Branchenverband „Österreichische Möbelindustrie“ heute anlässlich der morgen startenden Kölner Möbelmesse „imm cologne“ mit. In das Hauptabnehmerland Deutschland stiegen die Exporte in den ersten drei Quartalen um 1,8 Prozent auf 395 Mio. Euro. Die Ausfuhren in den zweitwichtigsten Markt Schweiz stiegen um 10,8 Prozent auf 112 Mio. Euro.
Küchenmöbel wiesen in den ersten drei Quartalen den stärksten Zuwachs auf (+9,2 Prozent auf 33 Mio. Euro), gefolgt von Sitzmöbeln (+8,5 Prozent auf 247 Mio. Euro). Einen Einbruch von minus 26,7 Prozent auf 247 Mio. Euro gab es bei den Büromöbeln. Die Möbelimporte stiegen um 1,3 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro. Hauptlieferland ist Deutschland (+2,7 Prozent auf 624 Mio. Euro).
Deutliche Entspannung
Wie aus der Wifo-Befragung über das vierte Quartal hervorgehe, habe sich die wirtschaftliche Lage im letzten halben Jahr deutlich entspannt, wobei aber auf Unterschiede zwischen Wohn- und Büromöbelherstellern hingewiesen wird. So gab es bei den Büromöbelherstellern ein Produktionsminus von 9,4 Prozent auf 166 Mio. Euro. Die Produktion von Schlaf-, Ess- und Wohnzimmermöbeln stieg dagegen um 4,2 Prozent auf 254 Mio. Euro. Die Verkaufspreise hätten sich leicht positiv entwickelt, es werde mit einem moderaten Jobzuwachs gerechnet. Der Verband „Österreichische Möbelindustrie“ umfasst 50 Betriebe mit rund 7.000 Mitarbeitern.
Optimistisch ins Jahr 2011 geht auch die deutsche Möbelindustrie. Die Branche rechne heuer mit einem Umsatzplus bis zu drei Prozent, sagte der Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Elmar Duffner, am Montag in Köln laut der Nachrichtenagentur dapd. Damit werde das Wachstum etwas stärker ausfallen als 2010. Impulse erhält die deutsche Möbelindustrie dabei auch wieder vom Export. Gleichzeitig bereiteten allerdings Billigimporte zunehmend Probleme auf dem heimischen Markt, fügte Duffner hinzu. (APA)