Haben Sie das gewusst? Es existieren zwei große „Müllinseln“ im atlantischen und pazifischen Ozean. Bis zu drei weitere werden im indischen und pazifischen Ozean vermutet.
Plastikmüll in den Ozeanen ist ein international bekanntes Umweltproblem. Plastikteile und deren Zersetzungsprodukte sammeln sich insbesondere in einigen Strömungswirbeln an und führen zu einer erheblichen Verdichtung in manchen Meeresregionen. Dem Nordpazifikwirbel (englisch North Pacific Gyre) hat dieses Phänomen 1997, den Beinamen Great Pacific Garbage Patch (deutsch: Großer Pazifikmüllfleck) eingebracht.
Wo ist die Herkunft des Mülls
Der Großteil (ca. 80 %) des Plastikmülls kommt über Flüsse ins Meer. Etwa ein Fünftel ist geschredderter oder komplett über Bord geworfener Schiffsmüll. Bekannt wurde der Fall des Frachters Hansa Carrier, der am 27. Mai 1990 über 60.000 Turnschuhe verlor. Auf derselben Route wie die Hansa Carrier verlor das Frachtschiff Tokio Express auf dem Weg von Hongkong nach Washington 29.000 bunte Spielzeugtiere. Seitdem werden etwa alle drei Jahre Teile dieser verlorenen Ladung in Alaska angespült. Demnach bewegt sich der Müll mit elf Zentimetern pro Sekunde (entspricht 0,4 km/h) in einem riesigen Kreis.
Eine weitere große Quelle von Müll im Nordpazifik war der Tsunami in Folge des Tōhoku-Erdbebens im Jahr 2011, der große Mengen von Gegenständen aller Art ins Meer spülte, die seitdem im Nordpazifik herrenlos umhertreiben. Die Größe des dadurch entstandenen „Müllteppichs“ wird mit einer Fläche größer als die Bundesrepublik Deutschland angegeben. Ein besonders spektakuläres Beispiel für die Zufuhr von Müll in die Weltmeere, ist der zu Verschrottung vorgesehene Tintenfischtrawler Ryō Un Maru, der am 5. April 2012 einfach von der US-Küstenwache vor Alaska versenkt wurde, anstatt demontiert zu werden.
Generell werden solche Vorgehen gerne mit der Schaffung neuer „künstlicher Riffe“ gerechtfertigt. Dies setzt jedoch eine ordnungsgemäße Demontierung der Schiffe vorraus. Ansonsten landen tausende Tonnen Plastik- und Metallschrott, wie auch giftige Schmier- und Kühlflüssigkeiten im Meer. Anstatt also Riffe zu erzeugen, zerstören diese Maßnahmen teilweise sehr erfolgreich das bestehende Riff.
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