Hacker haben offenbar versucht, über das Internet in die Systeme mehrerer US-Gas-Pipelines zu gelangen. Die Betrugsversuche sind laut der Ministeriumsstelle für Cyber-Attacken sehr geschickt und überzeugend aufgezogen. Das FBI hat die Ermittlungen aufgenommen.

Wer hinter den Angriffen steckt ist noch immer unklar. Sicher ist nur: Es waren Spezialisten am Werk. Die Hacker sind offenbar schon seit einem halben Jahr bemüht, sensible Daten von mehreren amerikanischen Energie-Unternehmen abzufangen.

Und dabei gehen sie sehr geschickt vor. Sie senden sogenannte Phishing-E-Mails und -Internetseiten auf die Computer von Mitarbeitern der betroffenen Firmen und wählen dafür nur einen kleinen Kreis von Personen aus. Die gefälschten E-Mails wirken als kämen sie von Freunden oder Kollegen, die Internetseiten gaukeln den Benutzern oft besuchte Websites vor.

Mit dieser Masche versuchten die Hacker Passwörter auszuspähen, teilte das US-Heimatschutzministerium mit. So wollten sie Zugang zum Kontrollsystem für amerikanische Gas-Pipelines bekommen. Über solche landesweiten Kontrollsysteme können zum Beispiel Schalter und Ventile in Industrieanlagen per Computer betätigt werden. Mittlerweile ermittelt auch das FBI zusammen mit anderen Behörden.

Attacken begannen im Dezember

Das Heimatschutzministerium hatte vor kurzem in einer Meldung an die Betreiber der Öl- und Gas-Pipelines gewarnt, Hacker seien bereits erfolgreich in einige Systeme eingedrungen. Die Attacken hätten im Dezember begonnen und dauerten noch immer an. Bisher gibt es keine Angaben über mögliche Schäden.

Vor gut einem Jahr waren ebenfalls Angriffe auf die amerikanische Öl- und Gas-Branche bekannt geworden. Damals waren Hacker in die Systeme eingedrungen, um an Informationen über zukünftige Bohr-Vorhaben der Industrie zu gelangen. Diese Cyber-Angriffe konnten offenbar nach China zurück verfolgt werden.

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Quelle: ARD