Teil 2 des großen China Spezial – Zu Gast im Reich der Mitte, soll dieses Mal Einblicke in die chinesische Außenpolitik geben. Im ersten Teil haben wir uns mit Versorgungsengpässen und der Abhängigkeit Chinas von Erdöl und anderen Ressourcen beschäftigt. Darauf aufbauend soll Teil 2 nun das WIE beleuchten. Wie kann China die immensen Summen an Ressourcen beschaffen, um ein konstantes Wachstum zu gewährleisten. Wie weit muss China dafür sprichwörtlich gehen und welche Kompromisse muss es eingehen?

Eines ist klar, die chinesische Wirtschaft und Industrie wachsen mit einem beispiellosen Tempo. Speziell der Städtebau ist einer der am weitest entwickelsten, schnellsten und Ressourcen-verschlingensten der Welt.

Wieder soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Videos teils etwas älter sind, jedoch nichts an ihrer Aussagekraft und Überblick über die Thematik verloren haben. Abermals ein großes Dankeschön an arte und das „Mit offenen Karten“ – Team für die großartige Arbeit!


Mit offenen Karten – Chinesische Außenpolitik


Mit offenen Karten – China und Russland Partner oder Rivalen


Mit offenen Karten – Was will China in Afrika

Fazit:

China als Entwicklungsland zu bezeichnen wäre naiv oder allenfalls das, was China uns vorgauckeln will. Doch China hat sprichwörtlich zwei Gesichter. Zum einen versucht es gezielt Produktionen aus aller Welt mit Niedriglöhnen und wenig gesetzlichen Bestimmungen anzulocken – was das Image eines Entwicklungslandes fördert. Und zum anderen tritt es auf dem weltpolitischen Parkett äußerst souverän auf und verfolgt mit großer Präzision eigene Ziele. Ob China tatsächlich zur Weltmacht aufsteigen will, bleibt meiner Meinung nach allerdings fraglich. Auch heute noch herrscht im Reich der Mitte Paranoia vor möglichen Machtkämpfen in den eigenen Reihen, nichts desto trotz will China die Großmachtstellung der USA verringern. China und Russland sind sich in dieser Hinsicht sehr ähnlich. Beide haben teils massive Probleme im eigenen Land und können es nur durch eine elitäre Führung kontrollieren. Sie tun dies überwiegend aus dem Gedanken heraus, die USA daran zu hindern die einzige Großmacht der Welt zu werden.

Wirtschaftlich ist China ein großes Fragezeichen. Sie sind der Motor der Welt. Doch der Bezinverbrauch – um es bildlich auszudrücken – schafft gewaltige Abhängigkeiten, weshalb China diesen Trumpf – wirtschaftlich Druck zu machen – auch nicht ausspielen kann. Es sei jedoch an dieser Stelle angemerkt, dass China sehr wohl einen anderen jedoch etwas zwiegespaltenen Trumpf im Ärmel hat. Die Öffnung des „Yuan Renminbi“ – der chinesischen Währung – für den Welthandel hätte vermutlich eine Ablösung des Dollars als Weltwährung zur Folge. Doch dies würde natürlich auch ettliche Nachteile für China mit sich bringen.

Abschließend sollen noch einmal zwei Zahlen hervorgehoben werden. Chinas Energiebedarf machen über 20% des Weltenergiebedarfs aus. Und nicht zu vergessen, China ist der größte Waffenimporteur der Welt (93% aus Russland). Wer nun die Mobilmachung einer Armee vermutet der sei an dieser Stelle gebremst, wie bereits auch in den Videos erwähnt, benutzt China gerne Waffen als Mittel zum Zweck. So erkaufen sie sich gerne Stimmen oder Unterstützungen, in dem sie gezielt jene Länder mit Waffen beliefern, welche von den USA und Europa ein Embargo auferlegt bekommen haben.

Teil 1 verpasst? Hier gehts zum Artikel:
Das große China Spezial – Zu Gast im Reich der Mitte Teil 1