Daniele Ganser setzt bei seinen verschiedenen Vorträgen immer wieder neue inhaltliche Akzente. In Landau konzentrierte er sich am 20.11.2016 auf die Beschreibung und Analyse des „Imperiums USA“ und auf die Darstellung der Veränderung dieses wichtigen Staates – von einer allseits bewunderten Demokratie hin zur Oligarchie. Dem Glauben der Mehrheit unserer Meinungsführer wird damit deutlich widersprochen. Ganser belegt seine Kritik an dem Traumbild, das üblicherweise vom Westen und der Führungsmacht USA gezeichnet wird, mit vielen Fakten.

Zum Beispiel zeigt er mit verschieden eingefärbten Weltkarten, wie die Imperien in der bisherigen Geschichte aussahen. Er zeigt und belegt, wo überall in der Welt die USA mit Militärbasen vertreten sind, und vergleicht dies mit den Einflussbereichen von Russland, China und Europa. Das Ergebnis dieses Vergleichs ist eindeutig. Es gibt nur ein Imperium.

Ob seine geäußerte Hoffnung, dass jedes Imperium irgendwann untergegangen sei, trägt oder trügt, wird man erst später entscheiden können. Hoffentlich nicht erst nach dem Untergang dieser kriegerischen Welt.
Die anschauliche Darstellung des herrschenden Imperiums ist nur ein Beispiel von vielen Dokumenten, die Daniele Ganser bei seinem Vortrag präsentiert. Insgesamt sind 117 Folien als laufende Belege in seinen Vortrag aufgenommen. Damit können die Zuschauer und Zuhörer nicht nur einen interessanten Vortrag nach-hören und nach-schauen, sie können auch Material für ihre eigene Argumentation und Aufklärungsarbeit ableiten.

Die gesamte Veranstaltung, also der Vortrag Daniele Gansers plus Einführung durch die Veranstalter Michael Grzeschik und Albrecht Müller, dem Herausgeber von NachDenkSeiten.de , dauert 2 Stunden und 30 Minuten. Das ist lang. Aber es ist trotzdem kurzweilig und lohnt. Es könnte sich besonders lohnen, wenn Sie Ihre Freunde, Bekannten und Nachbarn zum Anschauen und zur Diskussion einladen. Daran anschließende interessante Gespräche sind quasi garantiert.

Übrigens: Das frühere Kino Gloria in Landau war bis auf den letzten Platz besetzt. 500 interessierte und überdurchschnittlich viele junge Menschen waren der Einladung gefolgt.

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