Viele Regionen des menschlichen Körpers sind geheimnisvoll, doch hätten Sie dabei auch an ihren Bauchnabel gedacht? Vermutlich nicht, doch unsere Körpermitte hat mehr Geheimnisse auf Lager als man zunächst vermuten könnte, so ist er beispielsweise so individuell wie Ihr Fingerabdruck.

Von der Narbe zum Bauchnabel

Woher stammt eigentlich unser Bauchnabel? Wir werden nicht automatisch mit ihm geboren. Nun zumindest nicht in seiner späteren Form. Sein Ursprung liegt vor unserer Geburt, genauer gesagt im Mutterbauch. Mit Hilfe der Nabelschnur nimmt das ungeborene Kind wichtige Nährstoffe auf. Nach der Geburt durchtrennt der Arzt die Nabelschnur, der Bauchnabel verwächst schnell aber vor allem auch individuell.

Man unterscheidet zwei Bauchnabeltypen

Es gibt grundsätzlich zwei Haupttypen, den nach innen und den nach außen gewölbten Bauchnabel. Der nach innen gewölbte Bauchnabel kommt dabei wesentlich häufiger vor. Die tatsächliche Tiefe eines Bauchnabels unterscheidet sich kaum von Mensch zu Mensch. Dabei können manche Bauchnabel durchaus tiefer wirken als andere. Je mehr Körperfett sich um die Körpermitte ansammelt, desto tiefer wirkt der Nabel. Die Form des Bauchnabels hängt von den verschiedensten Faktoren ab. So spielen die genetische Veranlagung, die Beschaffenheit der Bauchmuskulatur sowie körperliche Belastungen eine wichtige Rolle.

Der Bauchnabel als Sexsymbol

Besonders Männer empfinden bei Frauen einen schönen Nabel als sexy. Man ist sich jedoch gemeinhin uneinig ob diese Tatsache nur durch das Tragen von bauchfreier Kleidung bestärkt oder überhaupt erst ausgelöst wird. Den Trend den Bauchnabel mit dekorativen Elementen, wie Tattoos oder Piercings zu bestücken ändert dies nicht. Sogar Schönheitsoperationen werden inzwischen angeboten, die dem Nabel eine perfekte Form geben sollen. Als besonders attraktiv gelten einer Umfrage zufolge bei Frauen kleine mandelförmige Bauchnabel, bei Männern hingegen ein schmaler horizontaler Nabel, er ist ein Symbol für Sportlichkeit.

Der Bauchnabel so individuell wie ein Fingerabdruck

Einen Menschen kann man an seinem Bauchnabel identifizieren. Zugegeben ihr Smartphone werden Sie wohl noch länger nicht mit Hilfe Ihres Bauchnabels entsperren können. Denn nicht die Form oder Tiefe ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sondern die Anzahl und Zusammensetzung der Bakterien die den Nabel bevölkern. Das hat ein US-Forschungsteam um den Biologen Jiri Hulcr in ihrem „Belly Button Biodiversity Project“ (Bauchnabel-Biodiversitätsprojekt) festgestellt. Sie nahmen Proben aus den Nabeln von Hunderten Versuchspersonen aus den ganzen USA und fanden rund 3.000 Bakterienarten. Das Ergebnis: Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Zusammensetzung.

Was steckt hinter einem Nabelbruch

Medizinisch spielt der Bauchnabel meist nur dann eine Rolle, wenn es zu einem sogenannten Nabelbruch kommt. Neugeborene sind dabei besonders häufig betroffen. Doch auch Erwachsene kann der Nabelbruch treffen. Übergewicht, zu heftiges Pressen bei Verstopfungen, zu heftiges Husten oder eine Bindegewebsschwäche können zu einem Nabelbruch führen. Dann gelangen Teile des Bauchfells durch den Gewebering am Bauchnabel. Es kommt dabei zu einer kleinen Schwellung im Nabel und es können ziehende oder brennende Schmerzen in der Nabelregion auftreten. Generell gilt: Eine schmerzhafte, gerötete oder verhärtete Vorwölbung im Bereich des Bauchnabels oder Bauch muss schnellstmöglich von einem Arzt untersucht werden.

(Bild: https://pixabay.com/de/)